Serie: So legen wir selbst unser Geld an
‚Building in Public‘.
Meist sind es Solopreneure aus den USA, die regelmäßig von ihren Erfahrungen beim Aufbau ihres Business auf Social Media berichten: Wie viele Abonnenten sie durch welchen Kanal bekommen haben, wie lange sie für welche Meilensteine gebraucht haben, wie sie rechtliche Fallstricke umgehen etc. Sie kommentieren Hürden, Erfolge und Niederlagen.
Einige von ihnen finde ich wirklich spannend. Genau wie das Modell selbst: Sie teilen echte, wertvolle Learnings, bekommen nützliches Feedback, führen sich quasi nebenher als Experten in ihrem Thema ein und schaffen so die Grundlage für das Vertrauen ihrer Zielgruppe. Sie gehen ganz anders vor als etwa die Flut an ‚Coaches‘, die gerade als Youtube-Werbung über uns hereinbricht. Ihr Ziel ist Glaubwürdigkeit statt Glamour. Sie liefern Mehrwert, statt als dauerlächelnde, Immergewinner-Menschen mit den schneeweißen Zahnreihen in einem gemieteten Bentley von ihrem größten Problem zu erzählen: dass sie ‚einfach nicht anders können, als so unglaublich zu brennen‘ für ihre Sache.
Mittlerweile ziehe ich aus der professionellen Offenheit einiger dieser ‚Content Creators‘ eine ganze Menge Inspiration für meine eigenen Projekte und bin dankbar dafür. Willkommen in der ‚Creators‘ Economy‘.
Total augenfällig finde ich dagegen den Kontrast zum Thema Geld – besonders bei uns in Deutschland. Da ist immer alles so wahnsinnig geheim. Wie viel hast du? Was hast du letztes Jahr verdient? Wie legst du an? Fragen, die so gar nicht gehen. Verständlich. Möglicherweise auch gut so. Aber vielleicht ist diese allgemeine Tabuisierung von Finanzen einer der Gründe, warum Finanzwissen nur so unglaublich langsam durch die Massen sickert?
Ein Experiment
Kann ‚Building in Public‘ auch Inspiration für Geldanlagethemen vermitteln?
Ich möchte dazu ein Experiment starten.
In einer Serie von Blogbeiträgen werde ich immer wieder von meiner eigenen Kapitalanlage berichten. Von meiner Herangehensweise und meinen Erfahrungen damit. Ich möchte darüber schreiben, was ich mache, warum ich es mache und wie es läuft. Du kannst lesender Teil dieser Reise sein.
Warum das interessant sein könnte?
Weil mir Finanzbildung am Herzen liegt und ich gerne zeigen möchte, wie Geldanlage als Privatperson auch noch anders funktionieren kann. Wenn man so will, halte ich mich selbst nicht an einige der allgemein als gültig erachteten Prinzipien der Geldanlage, über die du auf vielen anderen Finanzblogs und in einschlägigen Büchern liest.
Ich folge zum Beispiel keinem Buy-And-Hold-Ansatz und investiere auch nicht in das Weltportfolio (gute Gründe, warum ich das nicht für eine gute Anlageform halte, kannst du hier nachlesen). Auch investiere ich nicht ‚einkommensorientiert‘ in Dividendentitel (wahrscheinlich eines der am meisten überschätzten Themen) oder beschäftige mich mit der Analyse von Einzelaktien (ganz ehrlich: in den letzten 20 Jahren habe ich nicht eine einzige Einzelaktie besessen).
Stattdessen habe ich es mit streng systematischen und regelbasierten Ansätzen, versuche Streuungsmöglichkeiten über Anlageklassen und Strategien hinweg möglichst intelligent zu nutzen, vermeide Hypethemen wie der Teufel das Weihwasser und möchte auch keine ‚Directional Bets‘ nehmen, also Investitionen, die eine bestimmte Marktmeinung umsetzen. Einfach, weil ich weiß, dass ich in Prognosen nicht gut bin. Mein Ziel ist es, nur systematische Strategien nutzen, die ich kapiert habe, deren Edge ich verstehe und mit denen ich mich selbst wohlfühle.
Ich bin aktuell am Aufbau dieses Portfolios. Wenn das für dich spannend klingt, bleib dran – und stell sicher, dass du für unseren Newsletter angemeldet bist.
Es wird tiefer gehen
An einigen Stellen werden wir tiefer eintauchen in die wilden Gewässer der zahlengetriebenen Geldanlage. Das muss sein, wenn ich meine Überlegungen transparent und nachvollziehbar darstellen möchte. Für den einen oder andere Geldanlage-Neuling wird nicht alles auf Anhieb nachvollziehbar sein (deshalb auch das ‚Papa & Paul-Nerd-Badge‚ rechts über dem Artikel). Ich werde jedoch versuchen, alle Schritte und Entscheidungen so verständlich wie möglich darzulegen. Es ist allerdings keine Raketenwissenschaft, was ich mache. Alles ist erlernbar – wenn man möchte.
Das ist ein Experiment. Viele Wege führen zu einem ordentlichen Depot. Ich selbst habe mich für eine vermögensverwaltende GmbH als Vehikel entschieden. Deshalb werde ich auch auf einige GmbH-Themen eingehen. Das mag auf den ersten Blick für viele Privatanlegerinnen nicht relevant erscheinen. Du wirst aber sehen, dass so ein Konstrukt möglicherweise gar nicht so weit weg ist, wie du glaubst – ja, dass es vielleicht sogar sinnvoll ist, dass du dich selbst auch damit beschäftigst.
Einiges, von dem, was ich selbst tue, funktioniert auch ohne GmbH. Falls du am Ende jedoch sagst, dass diese Art der Kapitalanlage niemals deins werden kann, ist das bestens. Ich habe dann aber hoffentlich ein Ziel trotzdem erreicht: Inspiration und Lust zu vermitteln, für alle, die einen Eindruck bekommen wollen, wie man an so eine Sache herangehen kann, und die über MSCI World und ‚Buy, Hold and Pray‘ hinauswachsen wollen.
Feedback, konstruktive Kritik und gerne auch gegensätzliche Ideen sind mehr als willkommen. Poste sie am besten unter den jeweiligen Artikel, damit nicht nur ich, sondern auch andere davon profitieren können.
Die ersten beiden Artikel widmen sich dem Rahmen: der vermögensverwaltenden GmbH. Ich werde in diesem Artikel kurz erzählen, was das eigentlich ist, welche Vorteile ich mir davon erhoffe, wie schwer die Gründung war, warum ich mir das alles überhaupt antue, und ich werde im nächsten Artikel auch die Ressourcen teilen, die mir selbst in der Research-Phase am meisten geholfen haben – und du wirst meine Meinung lesen, warum ich es für unglaublich wichtig halte, dass auch wir normalen Privatanlegende uns mit solchen Konstrukten beschäftigen.
Du musst deinen eigenen Weg finden
Obligatorischer Disclaimer: Ich habe zwar im Private Banking und bei einem quantitativen Asset Manager gearbeitet. Ich bin aber kein Steuerberater, Anwalt, Anlagenvermittler oder Vermögensverwalter und habe für nichts eine Zulassung. Ich mache nur, was ich für mich in meiner Situation für das Beste halte. Das soll dich zwar inspirieren, dich selbst mit den Dingen zu beschäftigen. Du darfst aber nichts von alledem, was ich hier schreibe oder in den Kommentaren antworte, als professionelle rechtliche, steuerliche oder anlagetechnische Empfehlung auffassen.
Die vermögensverwaltende GmbH
Was ist eine vermögensverwaltende GmbH?
Eine vermögensverwaltende GmbH ist eine eingetragene Kapitalgesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit, deren Zweck ausschließlich in der Verwaltung von fremdem oder eigenem Vermögen besteht. Für uns Privatanleger:innen scheidet die Verwaltung fremden Vermögens im Normalfall aus, weil sie erlaubnispflichtig und zu Recht an hohe Hürden gebunden ist. Das ist aber alles kein Problem, solange sie nur ihr eigenes Vermögen verwaltet – das du ihr als Gesellschafter in Form einer Einlage oder – meist noch besser – als Darlehen gegeben hast.
Ihre Einkünfte sind gewerblich. Dafür fällt – anders als bei Privatanlegern – keine Einkommensteuer an, sondern wie bei allen Kapitalgesellschaften Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer.
Anstatt einer GmbH könnte man genauso eine UG (Unternehmergesellschaft) gründen. Auch sie ist eine Kapitalgesellschaft. Ich werde im Rahmen dieser Artikelserie der Einfachheit halber nur von GmbHs sprechen.
Welche Vorteile hat eine vermögensverwaltende GmbH?
Eine vermögensverwaltende GmbH kann für die eigene Kapitalanlage ziemlich spannend sein. Die für meinen Zweck wichtigsten Vorteile sind diese:
- Einige Ausgaben können aus unversteuertem Geld erfolgen
Privat bezahlen wir alle Anschaffungen aus Geld, für das wir Einkommensteuer bezahlt haben. Ein Unternehmen kann bestimmte Ausgaben als Betriebsausgaben von den Erträgen abziehen, bevor die Steuer darauf ermittelt wird. Einige Ausgaben erfolgen privat also immer aus versteuertem, in einem Unternehmen aber aus unversteuertem Geld. - Kursgewinne aus Aktien werden nur mit rund 1,5 % besteuert
Um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden, werden in einer GmbH Gewinne aus Beteiligungen an anderen Kapitalgesellschaft (wozu auch Einzelaktien gehören) lediglich mit rund 1,5 % besteuert. Das gilt unabhängig von der Höhe der Beteiligung. - Es gibt keine Verlustverrechnungsgrenze für Optionsgeschäfte
Die oben schon zitierte Regelung für die Begrenzung von Verlusten gilt für GmbHs nicht. Ich möchte hier nicht zu tief darauf eingehen. Ich habe in der Vergangenheit sehr viel mit Optionen gehandelt. Weil ich jedoch nur noch Dinge mit sehr wenig ‚Screen Time‘ (Zeit, die du für die Umsetzung einer Strategie brauchst). Praktisch wird das für meine GmbH zumindest im Moment erst einmal nichts bedeuten. - Es ist wieder möglich, in den USA gehandelte ETFs direkt zu kaufen
Für mich ein essenzieller Punkt. Hintergrund: Ende 2016 hat die Europäische Union uns Privatanleger mit einer neuen Verordnung zum Anlegerschutz bedacht, für sogenannte Packaged Retail and Insurance-based Investment Products (PRIIPS). Anlegerschutz ist wichtig – wäre er denn gut gemacht und würde nicht mehr hindern als helfen. Seitdem dürfen wir ahnungslose Anleger zwar weiter tüchtig intransparente Zertifikate von selbstlosen Banken kaufen, bei denen der Herausgeber praktischerweise auch gleich die An- und Verkaufspreise stellt. Wovor wir aber endlich geschützt sind, sind gefährliche amerikanische ETFs. Die dürfen wir nicht mehr kaufen, solange sich der Herausgeber nicht bemüßigt, ein ‚Key Investment Document‘ für europäische Märkte zu erstellen. Das gilt auch für ETFs für offenbar so riskante Dinge wie kurz laufende amerikanische Staatsanleihen (Symbol SHY), deren Kursverlauf ungefähr so abwechslungsreich ist wie eine stundenlange Fahrt über einen schnurgeraden amerikanischen Highway.
Das war für mich ein großes Problem. Warum, werde ich einem der nächsten Artikel erklären.
Das sind nicht alle Vorteile, die so eine GmbH hat. Aber es sind die wichtigsten für mich.
Steuersparen um jeden Preis?
Steuersparen ist tatsächlich der Deutschen Lieblingssport, das habe ich während der Bankzeit nur zu oft selbst erlebt. Dagegen habe ich natürlich auch selbst nichts.
Fragwürdig finde ich es allerdings, wenn steuerliche Optimierung zum einzigen Grund wird, überhaupt in eine Anlage zu investieren. Ein gutes Konzept ist meiner Meinung nach durch keine Steuerersparnis dieser Welt zu ersetzen. Eine durchdachte Anlage, mit der ich mich auch in schlechten Zeiten wohlfühle, ist für mich wichtiger als die Aussicht, Steuern auf Gewinne zu sparen, die sich am Ende vielleicht gar nicht realisieren. Ich bin aber großer Freund, unter ohnehin sinnvollen Investments diejenigen mit den besten steuerlichen Auswirkungen zu wählen.
Gibt es Nachteile bei einer GmbH?
Bei einer Unternehmensgründung fühle ich mich immer ein wenig wie beim Heiraten. Man geht schon ein paar Verpflichtungen ein. Und wenn es geht, soll es doch auch länger halten.
- Sie hat ein eigenes Leben
Eine GmbH ist ein eigenes Wesen mit eigener Rechtspersönlichkeit und eigenem Vermögen. Du musst sie entsprechend auch so behandeln: Sie braucht ein eigenes Konto und du musst ihr Vermögen von deinem Privatvermögen strikt trennen. Dazu gibt es Pflichten für die Aufbewahrung von Unterlagen und Korrespondenz, worum du dich kümmern musst. Du bist jetzt schließlich Geschäftsführer einer Kapitalgesellschaft. - Sie bleibt an deiner Seite
Eine solche GmbH ist wie eine Dampflokomotive. Wenn sie mal läuft, läuft sie. Man kann sie nicht einfach in den Keller stellen, wenn man keine Lust mehr hat. Wenn man es geschickt aufsetzt, gibt es nicht viel laufende Arbeit. Aber der musst du dich dennoch regelmäßig stellen. Natürlich kannst du sie jederzeit wieder schließen. Aber das kostet Geld und verfehlt den ursprünglichen Zweck. - Buchhaltung und Jahresabschluss
Du bist auch verpflichtet, für die GmbH eine ordentliche Buchführung zu machen und einen richtigen Jahresabschluss zu erstellen. Den wirst du in der Regel machen lassen. Aber du musst dennoch ganz ordentlich Belege sammeln und bei jeder Ausgabe überlegen, ob sie sich mit dem Unternehmenszweck vereinbaren lässt. - Laufende Kosten
Entsprechend hast du bzw. die GmbH Kosten für Jahresabschluss und gegebenenfalls Buchhaltung. Die hauen bei mir zumindest am meisten rein. Es ist schon ein Stück weit frustrierend zu sehen, wie viel trotz der eigentlich einfachen Struktur und den paar Buchungen da zusammenkommt.
Das sind aber noch nicht alle Kosten. Auch einige eher kleinere Posten kommen durch den Betrieb der Gesellschaft dazu, wie zum Beispiel Kontoführung oder die allseits beliebte IHK-Mitgliedschaft. - Es gibt Dinge, an die du vielleicht nicht sofort denkst
Bei mir war das die Haftpflichtversicherung: Die GmbH ist schon durch ihre Rechtsform gewerblich. Wenn du gerade für die GmbH tätig bist (was sich z.B. bei einem Einkauf in der Metro, die nur gewerbliche Kunden zulässt, eher schwer abstreiten lassen dürfte), übernimmt die private Haftpflicht keine von dir verursachten Schäden. Das GmbH-Vermögen haftet; besonders bei einer vermögensverwaltenden GmbH eher ungünstig. Jeder muss natürlich selbst wissen, ob das einer Absicherung würdig ist. Abhilfe kann eine gewerbliche Haftpflichtversicherung schaffen (eine sogenannte Bürohaftpflichtversicherung). Sie ist ähnlich wie die Privathaftpflicht nicht teuer.
Warum so viel Aufwand?
Es ist mir noch wichtig, eines klarzustellen: Ziel meiner GmbH ist es nicht, den deutschen Staat zu ‚hintergehen‘, oder gar Steuern zu hinterziehen. Bei mir war und wird immer alles sauber sein.
Allerdings habe ich das Gefühl, dass das Steuergerechtigkeits-Pendel mittlerweile ordentlich zum Nachteil von eigenverantwortlichen Privatanlegern ausgeschlagen hat. Dieser Eindruck habe ich durch das in den letzten Jahrzehnten immer unangenehmer werdende steuerliche Umfeld für jemanden, der selbst Geld für das Alter anlegt. Am besten personifiziert ist das für mich aktuell in einem Bundeskanzler und früheren Finanzminister, der zwar seit Jahren dringend nötige Reformen des Rentensystems bis heute nicht ernsthaft angepackt hat, gleichzeitig aber früher wie heute scheinbar keine Gelegenheit auslässt, damit Eigenverantwortlichkeit bei der Altersvorsorge auch in Zukunft unattraktiv bleibt. Insgesamt wirkt es fast so, als ob die gesetzgebenden Regierungsteile hinter jedem Versuch einer eigenverantwortlichen Geldanlage nur grenzenlos wilde Zockerei sehen können. Wie sonst könnten solche inhaltlich unsinnigen und handwerklich katastrophal umgesetzten Gesetze entstehen wie Ende 2019 die Verlustbeschränkung bei bestimmten Optionsgeschäften oder die eingeschränkte Verrechnung von Totalverlusten (zwar gibt es dort mittlerweile zumindest wieder Licht am Tunnelende, passiert ist bisher aber nichts)?
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das hauptsächlich uns Privatanleger betrifft. Sieht man sich andere Wirtschaftsteilnehmer in Deutschland an, wie beispielsweise große, international agierende Konzerne wie etwa Starbucks oder Amazon, wird schnell klar, dass sie auf ein ganz anderes Umfeld treffen: Mit ein bisschen Steuergestaltung ist es ihnen möglich, für ihre durchaus üppigen Gewinne in Deutschland unglaublich niedrige, ja fast lächerliche Steuersätze zu bezahlen – eine Steuerbelastung, von denen altersvorsorgende DIY-Sparerinnen für ihre Erträge nur träumen können (eine gute Erklärung, wie das funktioniert, gibt es hier. Mehr Details zu Starbucks und Amazon mit konkreten Zahlen der letzten Jahre gibt es hier).
Ich wäre ja froh, wenn einfach nur meine eigene Wahrnehmung verzerrt wäre. Mir scheint es jedenfalls so, als ob das in der Politik sehenden Auges niemanden so richtig interessiert – ganz anders dagegen die offenbar nur wild zockenden Privatanleger. Ich bin mir keiner nennenswerten Initiative deutscher Politiker bewusst, die in diesem Punkt nachhaltig für mehr Steuergerechtigkeit sorgen möchte. Auch gibt es in Deutschland meiner Meinung nach keine ähnlich anlegerfreundlichen Regelungen zur Altersvorsorge, wie etwa ‚Traditional 401(k)‘ und ‚Roth 401(k)‘ in den USA.
Steuern sind wichtig, für uns alle, für uns als Gesellschaft. Ich verstehe das und ich lebe gerne in Deutschland. Mir wird aber erst jetzt langsam so richtig bewusst, welchen enormen Hebel eine ernsthafte Beschäftigung und (legale) Optimierung der eigenen Vermögensstruktur für das Vermögen im Alter hat.
Den sollte man nicht einfach ignorieren. Die GmbH ist einer davon.
Im nächsten Artikel teile ich die für mich wichtigsten Ressourcen. Danach geht es in Richtung Anlagestrategien und ihre Aufteilung. Melde dich für den Newsletter an, wenn du ihn nicht verpassen willst.

Dr. Christof Sigl-Grüb
Finanznerd. Vermögensverwaltungs-Veteran. Und Papa von Paul.
Christof hilft Menschen dabei, ihr Geld selbst besser anzulegen.
Wo andere bei der Geldanlage aufhören, fängt er erst richtig an.
Er liebt alles mit Finanzen und Geldanlage. Er hat ein klassisches BWL-Studium, eine Promotion und fast 20 Jahre Berufserfahrung im Private Banking, Financial Planning und als Portfolio Manager im quantitativen institutionellen Asset Management.
Trotzdem kann man meist verstehen, was er sagt.
Hallo Christoph, danke für den Artikel. Ich finde es klasse, dass Du Deine eigene Vorgehensweise offen für andere zeigst. Über das Thema Vermögens-GmbH habe ich in Bezug auf die Altersvorsoge auch schon intensiver nachgedacht. Das man als Privatperson in Deutschland kaum attraktive Möglichkeiten für eine selbst organisierte Altersvorsorge hat, finde ich sehr frustrierend. Bin gespannt, was Du noch konkret dazu vorschlägst. LG Torsten
Hi Thorsten,
da bin ich einfach so bei Dir. Mich frustriert das ebenso. Es sind ja nicht nur die wenigen Möglichkeiten, außerhalb von Riester und Co. steuerlich begünstigt fürs Alter anzulegen. Es wird – auch ohne Berücksichtigung der steuerlichen Situation – immer umständlicher und unattraktiver, selbstorganisiert und ohne Bankprodukte etwas auf die Beine zu stellen, was über 60/40 hinausgeht (dazu kommt noch was in den nächsten Artikeln). Umso wichtiger, die Möglichkeiten, die wir haben mit VV GmbH etc., klug zu nutzen 🙂 . Freut mich, wenn die Artikel Inspiration vermitteln – auch wenn bei mir selbst noch einiges ‚Work in Progress‘ ist. LG Christof
Lieber Christof,
Eine Alternative, die Du da beschreibst. Sie klingt für mich nach Notwehr. Was ich sehr gut verstehe. Sie ist für viele aber nicht geeignet. Zu viele Details, zu viel Arbeit und Kosten. Es wirkt absurd, wie Du schon schreibst, dass ständig an uns appelliert wird, wir sollen vorsorgen, die Gesetzliche Rente entsprechend verringert wird, es aber von staatlicher Seite keine Anreize gibt, z.B. steuerlicher Art, selbst vorzusorgen. Außer, Du kaufst Immobilien. Deren Wertsteigerung ist nach 10 Jahren Fremdnutzung, wenn sie verkauft werden, steuerfrei. Wenn sie selbst genutzt werden, sogar schon nach etwas mehr als 2 Jahren. So eine Regel wünsche ich mir beim privaten Vermögensaufbau für die Altersvorsorge. Das ließe sich sehr einfach umsetzen von den Banken.
Wir müssen öffentlich viel mehr darüber reden über diesen absurden Widerspruch.
Herzliche Grüße!
– Dani
Hallo liebe Dani,
immer schön, einen Kommentare von Dir zu lesen 🙂
Ja, da passt einiges so gar nicht zusammen – und es wird gefühlt schlimmer.
‚Notwehr‘ gefällt mir, das ist es auf eine bestimmte Art wirklich. Recht hast Du sicher auch, dass so eine GmbH nicht für jeden ist. Es ist Aufwand, man muss sich damit beschäftigen, reinfuchsen.
Andererseits ist es – etwas genauer betrachtet – sooo unendlich kompliziert auch nicht. Es kommt eben darauf an, wie man es angeht.
Ich hatte schon Coaching-Kunden, die mit sehr wenig wissen und sogar leichter Abneigung gestartet sind. Am Ende hatten sie richtig ‚Lust auf mehr‘, weil sie vieles verstanden hatten und Orientierung gespürt haben – für mich persönlich am coolsten und motivierendsten. Mein großer Plan mit dieser GmbH-Serie ist es deshalb exakt, auch solch vermeintlich ‚ungeheuer komplizierteren‘ Dinge anzugehen, selbst zu machen, in Einzelteile zu zerlegen und darüber zu schreiben – und damit vielleicht der einen oder dem anderen etwas die Scheu davor zu nehmen und so etwas in den persönlichen Aktionsradius zu rücken. Unbestritten ist ja: in vielen Fällen ist so eine GmbH wirklich ein sehr probates Mittel.